04/02/2025

Leitungspartner stellen von L-Gas auf zukunftssicheres H-Gas um

Neues Erdgas für Düren und Merzenich:

• Leitungspartner stellen von L-Gas auf zukunftssicheres H-Gas um
• Wegfall niederländischer Erdgasförderung macht Umstellung aller Gasgeräte im Netzgebiet erforderlich
• Erdgasumstellung erfolgt in zwei Phasen und muss 2027 ab-geschlossen sein
• Erhebung und Anpassung sind für die Kunden kostenlos
• Erhebungsphase beginnt im Juni 2025

Düren, 04.02.2025

Aus low wird high! In Düren und Merzenich wird die Erdgasqualität bald von L-Gas auf H-Gas umgestellt. Das ist notwendig, weil die Quellen für L-Gas weitestgehend ausgeschöpft sind. So ist die Förderung aus der Hauptquelle – den Gasfeldern bei Groningen in den Niederlanden – bereits gestoppt. Deshalb müssen die Leitungspartner, so wie viele andere Netzbetreiber in Deutschland, die Gasversorgung von L-Gas (low calorific gas) auf das zukunftssichere H-Gas (high calorific gas) umstellen. Das bedeutet: Da das neue H-Gas über einen höheren Energiegehalt verfügt, müssen alle ans Gasversorgungsnetz angeschlossenen Gasverbrauchsgeräte im Netzgebiet der Leitungspartner technisch angepasst werden. Die Erdgasumstellung erfolgt in zwei Phasen. Die erste Phase – die Erhebungsphase – beginnt in Düren und Merzenich im Juni 2025 mit der Erfassung aller vorhandenen Gasgeräte. Etwa ab Oktober 2026 werden in der zweiten Phase alle erfassten Geräte technisch auf die neue Gasqualität umgerüstet. Die Erhebung und Anpassung der Geräte ist für Endkunden kostenfrei. Für die Beseitigung von festgestellten Mängeln oder bei nachzuholenden Wartungsarbeiten liegt die Kostenverantwortung beim Kunden.

2027 muss die Erdgasumstellung im Netzgebiet der Leitungspartner abgeschlossen sein.

Leitungspartner Geschäftsführer Cord Meyer stellte zusammen mit Dr. Wolfgang Clemens das Projekt Erdgasumstellung vor

Vorstellung des Projekts Erdgasumstellung durch Cord Meyer, Geschäftsführer der Leitungspartner und Dr. Wolfgang Clemens, Projektleiter der Erdgasumstellung 

 

Erdgas ist ein „Naturprodukt“ und kommt in unterschiedlichen Qualitäten vor: Man unterscheidet das energiereichere H-Gas, das bspw. aus Norwegen kommt und das um ca. 10 % energieärmere L-Gas, das überwiegend aus niederländischen Quellen kommt. Da die Förderung aus der Hauptquelle, den Gasfeldern bei Groningen, bereits gestoppt ist, erfolgt derzeit die Erdgasversorgung der L-Gas-Gebiete in Deutschland über teuer konvertiertes* H-Gas. Für die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit unserer Netzkund:innen mit H-Gas ist eine Umstellung der Gasgeräte auf die höhere Erdgasqualität erforderlich. Dieser Prozess wurde in Deutschland 2015 begonnen und wird 2029 mit der Umstellung der letzten von insgesamt 5,5 Millionen Gasgeräten abgeschlossen sein. Per Gesetz (§ 19a EnWG) liegt die Durchführung der Umstellung in der Verantwortung des jeweiligen Netzbetreibers. In der Region Düren und Merzenich sind die Leitungspartner verantwortlich.

„Die deutschlandweite Erdgasumstellung stellt auch uns als regionalen Netzbetreiber vor große Herausforderungen: Bis spätestens 2026 müssen wir alle Gasverbrauchsgeräte, die im Netzgebiet der Stadt Düren und der Gemeinde Merzenich ans Gasnetz angeschlossen sind, erheben und bis 2027 technisch auf die neue Gasqualität anpassen. Die Erdgasumstellung bringt einen sehr hohen logistischen und administrativen Aufwand mit sich. Aber nur so können wir die Versorgungssicherheit in unserer Region auch in Zukunft aufrechterhalten und damit den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Wir kommen also um diese Umstellung gar nicht herum“, erklärt Cord Meyer, Geschäftsführer der Leitungspartner.

 

Erdgasumstellung: Erhebungs- und Anpassungsphase
Die Umstellung erfolgt in zwei Umstellbezirken jeweils in zwei Phasen. Die Erhebungsphase startet für beide Bezirke gleichzeitig im Juni 2025. Im Umstellbezirk 1 (Merzenich, Girbelsrath, Golzheim, Arnoldsweiler, Merken, Hoven, Birkesdorf, Echtz, Mariaweiler, Konzendorf, Derichsweiler und Gürzenich) werden voraussichtlich ab Oktober 2026 alle erfassten Geräte technisch auf die H-Gas-Belieferung umgerüstet. Die endgültige Belieferung mit dem neuen Gas beginnt im Umstellbezirk 1 am 16. März 2027.

Im Umstellbezirk 2 (Dürener Innenstadt, Birgel, Rölsdorf, Niederau-Krauthausen, Lendersdorf, Berzbuir und Kufferath) findet die Umrüstung aller erfassten Gasgeräte nach derzeitiger Planung ab Januar 2027 statt. Die endgültige Belieferung mit H-Gas beginnt im Umstellbezirk 2 dann planmäßig am 8. Juni 2027. Betroffen sind alle privaten Haushalte, Gewerbebetriebe sowie Industrieunternehmen, die Erdgas aus dem Netz der Leitungspartner verbrauchen – ob für die Heizung, das Kochfeld, einen Gaskamin oder eine Produktionsanlage. Im Netzgebiet der Leitungspartner sind dies rund 30.000 Kund:innen mit geschätzt 36.000 Gasverbrauchsgeräten.

Solange im Rahmen der Erdgasumstellung weder eine Wartung, eine Mangelbehebung noch ein Geräteaustausch erfolgen muss, entstehen für die Kund:innen keine direkten Kosten. Indirekt werden diese Aufwände über eine temporäre Umlage (Marktraumumstellungs-Umlage), die in den Netzentgelten enthalten ist, auf alle Gaskund:innen deutschlandweit verteilt.

Umfangreiches Informationsangebot
„Damit sich alle Bürgerinnen und Bürger ganz in Ruhe auf die Erdgasumstellung vorbereiten können, versenden wir bereits jetzt im Februar 2025 ein erstes Informationsschreiben“, erklärt der Gesamtprojektleiter für die Erdgasumstellung, Dr. Wolfgang Clemens. Zudem ist bereits eine Webseite zur Erdgasumstellung in Düren und Merzenich online. Unter www.erdgasumstellung-dueren.de bzw. www.erdgasumstellung-merzenich.de gibt es viele Hintergrundinfos sowie unter der Rubrik FAQ Antworten auf die häufigsten Fragen zu diesem Thema.

Hotline für Rückfragen:
Neben einer Kontaktmöglichkeit über die E-Mail-Adresse egu@leitungspartner.de ist auch eine Erdgas-Hotline geschaltet: Unter 02421-4865-666 sind die Leitungspartner von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 18 Uhr für Fragen und Anliegen erreichbar.

„Wir wissen aus anderen Regionen, in denen die Erdgasumstellung bereits erfolgt ist, dass eine umfassende und verständliche Kommunikation zu einem reibungslosen Umstellungsablauf beiträgt“, erklärt Clemens weiter. „Schließlich müssen die von den Leitungspartnern beauftragten Monteure für die Umstellung mindestens zwei Mal in jede Wohnung, jedes Haus und jeden Betrieb reingelassen werden, damit sie die Geräte erheben und später technisch umrüsten können. Natürlich wollen die Menschen wissen, warum das überhaupt nötig ist und genau das erklären wir ihnen bereits, bevor es richtig losgeht“, sagt Dr. Wolfgang Clemens.

*Wird H-Gas mit nicht brennbarem Stickstoff ausreichend verdünnt, so entsteht ein Gas, das Brenneigenschaften hat, wie L-Gas. Dieser Prozess wird Gaskonvertierung genannt. Der dabei nötige Stickstoff wird in der Regel durch Tiefkühlen der Luft bis auf fast – 200°C und eine anschließende Abtrennung des Stickstoffs gewonnen. Dieser Vorgang ist sehr aufwändig und macht konvertiertes Gas wesentlich teurer.

Über Leitungspartner
Die Leitungspartner GmbH ist die Netzgesellschaft für die Stadt Düren und die Gemeinde Merzenich. Das Unternehmen mit Sitz in Düren ist eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Düren und seit dem 01. Januar 2013 für den Ausbau und Betrieb der Stromnetze, Gasnetze, Wassernetze, Wärmenetze und Datennetze zu-ständig. Leitungspartner beschäftigt rund 180 Mitarbeiter.